Zum Jubiläum - Frust und Freude in der Nacht

Fast 700 OL-LäuferInnen trafen sich am Samstag in Konolfingen zur Schweizermeisterschaft im Nacht-OL. OL norska führte den Jubiläumsanlass im Hürnberg durch – notabene im gleichen Wald wie bei der ersten Durchführung vor 50 Jahren. Um das Wild möglichst zu schonen, wurden die Läufer innerhalb einer Stunde in verschiedenen Blöcken kategorienweise mit Massenstart in den Wald geschickt. Dies behagte den Nachtspezialisten, die vor allem die technische Herausforderung dieser Disziplin schätzen, nicht besonders. Doch mit diversen, in unterschiedlicher Reihenfolge anzulaufenden Schlaufen, waren die Wettkämpfer dennoch rasch auf sich alleine gestellt.
 
 
13 Mitglieder des OLK Wiggertal liessen sich das nächtliche Abenteuer nicht entgehen. Doch die üblicherweise ziemlich konstante und routinierte Truppe erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Nick Gebert, Zofingen, hatte die anspruchsvollste Aufgabe zu bewältigen und versuchte, sich auf der langen Elitestrecke gut zu verkaufen. Dies gelang ihm ausgezeichnet, bis er in Rennhälfte auf eine falsche Schlaufe abbog. Da er den Irrtum bald bemerkte, konnte er den Zeitverlust in Grenzen halten. Im hochdotierten Feld erreichte er mit dem 16. Rang ein respektables Ergebnis.
 
Zwei Bronzemedaillen konnte der Verein an diesem Abend trotzdem für sich verbuchen. Lily Husner, Staffelbach (D55), nahm sich ausreichend Zeit für die Kartenarbeit. Dies zahlte sich aus, denn wer sich nicht genau auf die feinen Pfade und Dickichte konzentrierte, verlor rasch die Orientierung. Heidi Gafner, Küngoldingen, reüssierte bei den Damen B. Sie war zwar mit Ihrer Leistung nicht zufrieden, freute sie sich aber über die Auszeichnung, die sie sich im Schlussspurt sicherte. Knapp verpasste Hans Baumann, Rheinfelden (H75) das Podest. Wie Anton Husner, Staffelbach (HB), wurde er Vierter.
 
Und dann waren da noch viele Pechvögel. Joschka Bertschi, Küngoldingen, stempelte an aussichtsreicher 4. Position im Schlussteil der Strecke einen falschen Posten (H14). Es erging ihm ähnlich wie all jenen, die gekämpft hatten, aber nicht klassiert wurden, weil sie ihre Bahn in falscher Reihenfolge abliefen, länger als die erlaubte Maximalzeit brauchten, einen Postenfehler begingen, Probleme mit ihrer Lampe hatten oder für den Transport an den Start den falschen Zug bestiegen. Und das alles war an diesem denkwürdigen Abend mindestens bei jedem 6. Läufer der Fall.